„Bei der Psychohygiene steht im Vordergrund ein achtsamer und liebevoller Umgang mit sich selbst und dabei geht es um das Wahr- und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse…, es ist nichts Anderes als Selbstfürsorge und die muss - in den meisten Fällen - erlernt werden.“
nach Nicole Scherm, 2020
Das vorliegende Konzept gründet auf dem Gedanken, dass Menschen in sozialen Berufen mehr oder minder bereits dafür Sorge tragen, einen Ausgleich zu ihrer anspruchsvollen und mitunter sehr herausfordernden Arbeit zu schaffen.
Manche von Ihnen entwickeln feste Rituale, andere suchen Lücken und füllen diese spontan, wieder andere würden gerne etwas für sich tun, kommen aber nicht dazu. Das der so wichtige Ausgleich zwischen Arbeit und Leben aber einen festen und auch erwünschten Platz innerhalb des Arbeitslebens hat, findet sich in den sozialen Berufen wenig bis gar nicht, was verschiedene Gründe hat.
Damit berufliche Belastungen ausgeglichen und längerfristige Probleme in der Arbeit vermieden werden können, ist es notwendig, die Kompetenzen dafür neu zu beleben und /oder zu erlernen, die einen angemessenen Umgang mit dem Klienten unter Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse des Helfers fördern und pflegen.
Ziele des Konzepts
- Die Last des Berufes geschickter tragen können
- Finden und Bewahren der individuellen Balance zwischen Arbeit und Privatleben
- Erlernen von Selbst(für)sorge
- Die psychische Stabilität und psychische Gesundheit zu fördern und zu erhalten
Dieses Konzept regt die Pflege und Förderung sowie den Erwerb der beschriebenen Kompetenzen an. Es ist systemisch orientiert und beinhaltet im Wesentlichen den Blick auf vorhandene Ressourcen und Ausnahmen, auf Vernetzung (des Einzelnen, im Team und darüber hinaus) und Bereicherung im Hinblick auf verschiedene Kontexte.
Multiplikatoren
Wir streben an, dass alle in den Modulen enthaltenen Methoden / Übungen durch die Methodik des „Learning by Doing“ verinnerlicht werden können, so dass nach ein bis zwei Durchläufen alle Teammitglieder befähigt sind, die Einheiten anleiten und durchführen zu können.
Drei Module ergeben ein Ganzes
Entspannung
Das Modul Entspannung beinhaltet mehrere kürzere Übungen, die sowohl den Körper, die Atmung, den Geist und alle Sinne (Ohren, Augen, Nase, Haut, Geschmackssinn) ansprechen. Um „zur Ruhe kommen“ zu können bedarf es unterschiedlicher Zugänge für unterschiedliche Menschen. Auch hierbei geht es darum bereits Erprobtes auszuprobieren und ggfs. in das eigene Entspannungsrepertoire aufzunehmen.
Selbstfürsorge
Selbstfürsorge geschieht durch Achtsamkeit sich selbst gegenüber. Jeder von uns betreibt bereits Selbstfürsorge, nicht immer ist diese funktional. Die Methoden dieses Moduls entstammen aus der Praxis der Achtsamkeit und ermöglichen den Zugang zu Übungen, die dazu beitragen, Stress schon im Vorfeld zu vermindern oder vorhandenen Stress besser und leichter abzubauen. Die Übungen eignen sich für verschiedenste Stress-Situationen und sind im (Arbeits-) Alltag anwendbar. Sie benötigen zumeist wenig Zeit, aber etwas Übung.
Beratung
In diesem Modul liegt der Fokus auf einer Beratung mit systemischen Methoden auf dem, was an Themen von Team-Mitgliedern an “Stolpersteinen”, die Situationen im Arbeitsleben und Alltag mit sich bringen, eingebracht wird. Dies können eigene Ambivalenzen sein, Verstrickungen mit Kolleg*innen, Lebensumstände, die nicht leicht zu tragen sind, größere und kleinere Krisen im (Arbeits-) Alltag etc. Die für dieses Modul ersonnene Struktur schafft einen Rahmen, in dem ein Einzelner Unterstützung und Begleitung durch Personen des Vertrauens erhalten kann (Teammitglieder) und durch die Beratung eine Stärkung der eigenen Person erfährt.
Das Projekt beinhaltet 9 Termine zu je 1,75 Stunden.
Kosten des Projektes auf Anfrage